Beate Krickel
Ich bin Wissenschaftstheoretikerin, Philosophin und Kognitionswissenschaftlerin. Meine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Philosophie der Psychologie und der Biologie, der Philosophie des Geistes, der Metaphysik und der allgemeinen Wissenschaftstheorie.
Seit Februar 2020 bin ich Professorin für Philosophie der Kognition an der TU Berlin. Davor habe ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin, Projektleiterin und wissenschaftliche Koordinatorin am DFG-Graduiertenkolleg "Situated Cognition" an der Ruhr-Universität Bochum gearbeitet. Außerdem habe ich an der Humboldt Universität zu Berlin und der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster gelehrt und geforscht. Meine Promotion habe ich 2015 an der HU Berlin abgeschlossen.

Meine Forschung
News
Was 'konstituiert' Kognition?
Findet Kognition ausschließlich im Gehirn statt oder können auch andere Teile des Körpers oder sogar Teile der Umgebung 'Konstituenten' von Kognition sein? Oder liefern der Körper und die Umwelt lediglich kausale Inputs, die dann im Gehirn verarbeitet werden? Um diese Fragen beantworten zu können, muss zunächst geklärt werden, was 'kausal' und 'konstitutiv' genau bedeuten und was Konstituenten von Ursachen unterscheidet.
Biologische Mechanismen
2018 ist mein Buch 'The Mechanical World' erschienen, in dem ich eine Theorie der biologischen Mechanismen entwickle. Auch in vielen meiner Aufsätze beschäftige ich mich mit wissenschaftstheoretischen Fragen zur mechanistischen Erklärung und Kausalität.
Der unbewusste Geist
Können geistige Prozesse unbewusst ablaufen? Tatsächlich scheinen viele empirische Befunde aus verschiedenen Bereichen der Psychologie dafür zu sprechen: wir haben unbewusste Vorurteile, können Dinge sehen, ohne dies zu bemerken und können uns sogar unbewusst selbst täuschen, damit wir uns besser fühlen. Aber was genau ist damit gemeint, dass diese Prozesse unbewusst ablaufen? Und welche Rolle spielen psychoanalytische Ideen in der heutigen Forschung noch?
ARCHIV (2017-2020)
4E-Kognition: Meta-Fragen
Als Teilprojekt des GRK "Situierte Kognition" und zusammen mit meinem Doktoranden Matej Kohár untersuche ich die theoretischen Grundannahmen eines neuen Ansatzes in der Kognitionswissenschaft, der so-gennanten 'situierten Kognition' oder '4E-Kognition'. VertreterInnen dieses Ansatzes stellen traditionelle Annahmen über Kognition in Frage. Diese traditionellen Annahmen lauten: (1) Kognition passiert dann, wenn im Gehirn mentale Repräsentationen der Außenwelt verarbeitet werden und (2) Kognition passiert ausschließlich im Gehirn. Matej zeigt in seinem Teilprojekt, dass (1) nicht mit der gängigen Wissenschaftstheorie der kognitiven Neurowissenschaften vereinbar ist. These (2) ist der Forschungsgegenstand meines Teilprojekts.